Wie Künstliche Intelligenz zum strategischen Vorteil wird

KI ist längst Teil des Alltags geworden. Unternehmen, die sie gezielt einsetzen, steigern ihre Produktivität und Innovationskraft. Wie das gelingt, zeigt diese «Anleitung».
Ein Gespenst geht um im Business: künstliche Intelligenz. Laut dem Work Trend Index von Microsoft setzen bereits drei von vier Mitarbeitenden KI-Tools ein. Noch brisanter: 78 Prozent nutzen KI-Lösungen, die im Unternehmen offiziell nicht zugelassen sind.
Das ist eine enorme Chance, aber auch ein Risiko. Denn der unkontrollierte Einsatz von KI kann Unternehmen in grosse Bedrängnis bringen. So ist wenig erstaunlich, dass sich laut ISMG 80 Prozent der Führungskräfte um den Schutz sensibler Daten sorgen. Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch: Wer KI strategisch verankert und gezielt einsetzt, kann Innovation beschleunigen, Effizienz steigern und neue Geschäftsmodelle erschliessen.
Die grosse Frage ist also nicht, ob Unternehmen KI nutzen – sondern wie.
Die zwei Achsen der KI-Maturität
Vor diesem Hintergrund müssen sich Unternehmen zwei zentrale Fragen stellen:
- Nutzen wir KI nur – oder bauen wir sie aktiv aus?
- Haben wir eine Strategie – oder reagieren wir nur?
Die folgenden zwei Achsen der KI-Maturität helfen, diese Fragen zu beantworten:
1. Von «Using AI» zu «Building AI»: technologische Entwicklung
Viele Unternehmen beginnen ihre «AI Journey», indem sie bestehende KI-Tools zur Automatisierung einfacher Tasks nutzen. Doch wer sich darauf beschränkt, bleibt abhängig. Der nächste Schritt ist, eigene Modelle oder KI-gestützte Produkte zu entwickeln. Hier entsteht echter Wettbewerbsvorteil.
2. Von «Get AI Ready» zu «Lead AI»: strategische Entwicklung
Eine klare und langfristige Strategie ist notwendig, damit KI mehr ist als nur eine Sammlung isolierter Lösungen. Mehr noch: erfolgreiche Unternehmen integrieren KI nicht nur in Prozesse, sondern nutzen sie als Innovationsmotor. Sie gestalten den Markt mit, anstatt nur auf Veränderungen zu reagieren.
Huhn und Ei – oder umgekehrt
Diese beiden Achsen – technologische Entwicklung und strategische Ausrichtung – sind eng miteinander verwoben. Unternehmen, die KI-Lösungen entwickeln, müssen gleichzeitig strategisch planen, wie sie diese einsetzen. Wer hingegen KI strategisch integriert, kommt früher oder später an den Punkt, eigene KI-Lösungen zu bauen, um sich vom «Standard» abzuheben.
Technologie + Kultur = Erfolg
In diesem Kontext unterscheidet das Beratungsunternehmen Accenture zwei zentrale Erfolgsfaktoren für den Einsatz von KI:
- Foundational AI Capabilities: Eine skalierbare Cloud-Plattform, eine durchdachte Datenarchitektur und klare Governance-Regeln sind essenziell, um KI effizient und sicher zu nutzen.
- Differentiation AI Capabilities: Ebenso entscheidend sind jedoch eine klare Strategie, Rückhalt aus dem Management und eine Unternehmenskultur, die KI-gestützte Innovationen gezielt vorantreibt.
Nur Unternehmen, die beides vereinen, können das volle Potenzial von KI ausschöpfen.
Vom Experiment zur echten Wertschöpfung
Die vorangehenden Überlegungen zeigen: Unternehmen können KI nicht einfach sich selbst überlassen. Wer KI strategisch einsetzen will, muss über den punktuellen Einsatz hinausgehen. Die folgenden vier Schritte zeigen, wie KI sicher, effizient und mit echtem Mehrwert genutzt werden kann.
1. Landing Zone einrichten – KI braucht ein solides Fundament
Ein Flughafen für jedes einzelne Flugzeug? Undenkbar. Doch genau das passiert, wenn Unternehmen für jede KI-Anwendung eine eigene Umgebung bauen. Eine zentrale AI Landing Zone hingegen schafft eine einheitliche, sichere und skalierbare Plattform. Sie sorgt für effiziente Bereitstellung von KI-Anwendungen, optimierte Ressourcenverwaltung und einheitliche Governance. So kann KI unternehmensweit eingesetzt werden – ohne Chaos.
2. Datenbasis optimieren – KI ist nur so gut wie ihre Daten
Ohne saubere und effizient verwaltete Daten bleibt jede KI chancenlos. Deshalb spielt Co-Location eine entscheidende Rolle bei der Nutzung von KI: Werden Daten, Infrastruktur und KI-Anwendungen in einer zentralen Cloud-Plattform zusammengeführt, sinken gemäss Microsoft die Verarbeitungszeiten um das 1-2-Fache. Zudem können KI-Innovationen in der Cloud doppelt so schnell umgesetzt werden als On-Premises. Entsprechend sehen 75 Prozent der Unternehmen die Cloud-Migration als Schlüssel zur erfolgreichen KI-Nutzung.
3. Sicherheit und Governance – ohne Kontrolle wird KI zum Risiko
KI steigert nicht nur Effizienz, sondern vergrössert auch die Angriffsfläche. Unternehmen müssen deshalb sicherstellen, dass sensible Daten geschützt sind und KI-Modelle nicht missbraucht werden. Lösungen wie Azure AI Content Safety oder Microsoft Defender for Cloud helfen dabei. Während Azure AI Content Safety schädliche oder unerwünschte Eingaben blockiert, bietet Defender for Cloud kontinuierliches Monitoring und automatisch ausgelöste Schutzmechanismen. So bleibt KI nicht nur leistungsfähig, sondern auch sicher und regelkonform.
4. Kontinuierliche Überwachung – Kosten, Leistung, Compliance im Blick behalten
Damit die Nutzung von KI langfristig erfolgreich ist, müssen weitere wichtige KPIs überwacht werden. Denn ohne klare Kostenstruktur laufen Budgets aus dem Ruder und ohne Performance-Monitoring verschwenden ineffiziente Modelle wertvolle Ressourcen. Last but not least kann fehlende Governance Compliance-Verstösse nach sich ziehen. Es gilt deshalb, Budget, Effizienz und Sicherheit gleichermassen zu überwachen und zu steuern.
Copilot und KI: Produktivität neu gedacht
Nachdem Unternehmen KI strategisch ausgerichtet und eine sichere, skalierbare Grundlage geschaffen haben, geht es darum, sie in den Arbeitsalltag einzubetten. Microsoft Copilot bietet eine Palette an Lösungen hierfür an.
Für allgemeine Produktivitätssteigerungen hilft Microsoft 365 Copilot Chat, indem es Texte generiert, Analysen durchführt und Inhalte zusammenfasst. Microsoft 365 Copilot geht noch weiter und ist direkt in Word, Excel, Outlook und Teams integriert. Es automatisiert Aufgaben wie das Priorisieren von E-Mails, das Erstellen von Besprechungsnotizen oder das Zusammenfassen von Dokumenten.
Für Fachbereiche mit spezifischen Anforderungen gibt es Role-Based Copilot, das vordefinierte Workflows für Vertrieb, Finanzen oder Kundenservice bereitstellt. Wer KI noch tiefer in Geschäftsprozesse einbinden möchte, kann mit Copilot Studio & Agents individuelle Workflows und Automatisierungen entwickeln, die exakt auf die unternehmenseigenen Abläufe zugeschnitten sind.
Für Unternehmen mit hochspezifischen Anforderungen schliesslich bietet Azure AI Customized Experiences die Möglichkeit, KI-Lösungen zu entwickeln, die mit eigenen Daten trainiert und direkt in bestehende Systeme integriert werden.
Wie Option 4.0 Unternehmen auf dem Weg zur KI-Exzellenz unterstützt
Wir sehen: KI bringt nur dann echten Mehrwert, wenn sie strategisch verankert und gezielt eingesetzt wird.
Wir von Option 4.0 begleiten Unternehmen dabei: Welche Anwendungsfälle bringen den grössten Mehrwert? Welche Infrastruktur wird benötigt? Wie lassen sich Risiken minimieren?
Mit einer klaren Roadmap, sicheren AI Landing Zones, intelligenten Datenplattformen und gezielter Prozessintegration stellen wir sicher, dass KI skalierbar und zukunftsfähig bleibt. Dabei geht es nicht nur um Technologie, sondern auch um Change Management, Schulung und kontinuierliche Optimierung.
Kurzum: Unternehmen, die mit Option 4.0 arbeiten, nutzen KI nicht nur effizienter – sie setzen sie gezielt als Innovationsmotor ein.